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Jedem sein Risiko
Impfen ist eine Erfolgsgeschichte, und noch vor gar nicht allzu langer Zeit, gab es darüber auch keine Debatte. Daher war auch eine Impfpflicht kein Thema. Obwohl die Sorge vor dem Coronavirus groß ist, sind doch viele Menschen gegen eine Impfpflicht. Signifikant für eine Impfpflicht ist die Generation 60plus. Diese hat einerseits jene Zeit miterlebt, in der Impfungen ein Segen waren, andererseits zählen sie auch zur gefährdeten Gruppe. Interessanterweise sind die Älteren klar für eine Impfpflicht bei Corona (69% dafür), aber "nur" 56 Prozent für eine Grippeimpfpflicht. Ein Zeichen dafür, dass man es in den letzten Jahren verabsäumt hat, die Vorteile der Grippeimpfung zu erklären.
Zwei-Drittel-Mehrheit bei Wählern von ÖVP und Grünen, FPÖ-Wähler massiv dagegen - 44 Prozent für Grippe-Impfpflicht.
Eine Mehrheit der Österreicher spricht sich für eine verpflichtende Impfung gegen Covid-19 aus, sobald ein Impfstoff zugelassen werden sollte. 30 Prozent der Befragten sind „sehr“, 25 Prozent „eher“ dafür. 28 Prozent lehnen eine Impfpflicht klar ab. Das geht aus einer Umfrage hervor, die vom Meinungsforschungsinstitut Unique research für die aktuelle profil-Ausgabe durchgeführt wurde. FPÖ-Wähler scheren deutlich aus dem Meinungsspektrum aus. 62 Prozent sind „sehr“ gegen eine Impfpflicht. Hingegen sprechen sich zwei Drittel der Wähler von ÖVP und Grünen „eher“ oder „sehr“ für eine Impfpflicht aus. Bei den SPÖ-Anhängern beträgt die Zustimmung 61 Prozent, bei Neos-Wählern 72 Prozent.
Weniger Zustimmung findet eine Grippe-Impfpflicht, um für eine zweite Corona-Welle gewappnet zu sein. 44 Prozent sind dafür. Nur bei ÖVP-Wählern fände diese Maßnahme eine knappe Mehrheit.
Methode: Telefonische und Online-Befragung
Zielgruppe: österr. Bevölkerung ab 16 Jahren
Max. Schwankungsbreite der Ergebnisse: ±4,4 Prozentpunkte
Sample: 500 Befragte
Feldarbeit: 18. bis 20. Mai 2020
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