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Keine Bewegung an der Raucherfront
Das neue strenge Rauchverbot in der Gastronomie hat im Stellungskrieg der Raucher gegen die Nichtraucher bis dato die festgefahrenen Positionen nicht aufgeweicht. Wer bisher dafür war, den Glimmstängel beim Wirten endgültig auszudämpfen, ist auch jetzt dafür. Und wer lieber beim Bier weiterpofeln wollte, ist auch jetzt gegen das neue Gesetz. Nur eine verschwindende Minderheit hat jeweils das Lager gewechselt. Am häufigsten noch die Jungen, von denen acht Prozent angeben, jetzt vom Befürworter zum Gegner geworden zu sein. Besonders deutlich spaltet der Bildungsgrad die Lager: Wer Matura gemacht hat, ist fast zu 70 Prozent unverbrüchlich für das Rauchverbot, von den Menschen ohne Matura hingegen nicht einmal die Hälfte. Das spiegelt sich auch sehr gut in den Parteipräferenzen wider: Nur die Blauen Wähler trauern dem blauen Dunst in der Gastronomie nach.
Mehrheitlich wird das Gesetz nur von FPÖ-Wählern abgelehnt.
60% der Österreicher geben an, mit der Umsetzung des seit 1. November bestehenden Rauchverbotes zufrieden zu sein. Laut der vom Meinungsforschungsinstitut Unique research für die aktuelle „profil“-Ausgabe durchgeführten Umfrage sagen 55% der Befragten, immer schon für das neue Gesetz gewesen zu sein; weitere 5% haben sich seit der Einführung damit angefreundet. Den höchsten Zuspruch gibt es unter Grün-Wählern (83%), während eine Mehrheit von FPÖ-Anhängern das Gesetz ablehnt (54%).
Methode: Online-Befragung
Zielgruppe: österr. Bevölkerung ab 16 Jahren
Max. Schwankungsbreite der Ergebnisse: ±4,4 Prozentpunkte
Sample: 501 Befragte
Feldarbeit: 18. bis 22. November 2019
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