Kein Stein blieb nach dem Ibiza-Beben in der heimischen Politik auf dem anderen: Erst wurde die Koalition aufgekündigt, dann auch noch deren Reste aus dem Amt gewählt. Und genützt hat all dies - das zeigt die große „Krone“-Umfrage nun - vor allem der ÖVP. Die FPÖ hielt den Schaden in Grenzen - und die SPÖ stürzte ab.
So viele Fragen rund um das skandalöse Ibiza-Video von Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache, das ihn beim versuchten Verscherbeln der Republik zeigt, noch kreisen - jene nach dem Profiteur des Ganzen dürfte nun endgültig beantwortet sein: Es ist die ÖVP.
Denn seit dem Ibiza-Beben hat die vom nunmehrigen Altkanzler Sebastian Kurz angeführte Volkspartei nämlich mehr Zuspruch denn je: 38 Prozent würden bei einer Nationalratswahl aus heutiger Sicht der ÖVP ihre Stimme geben, ergibt eine Exklusiv-Umfrage von Unique Research für die „Krone“. Zum Vergleich: 2017 wählten die ÖVP, zu der nun etliche Blauwähler übergelaufen sind, „nur“ 31,5 Prozent.
SPÖ nützte die Krise der Regierung gar nichts Paradox: Die größte Oppositionspartei bricht nach der von der FPÖ ausgelösten Krise sogar ein. Eine Woche nach der EU-Wahl und dem bundesweit schwächsten Ergebnis aller Zeiten geht es für die Sozialdemokraten vorläufig noch weiter talwärts. Heute bekäme die SPÖ lediglich 21 Prozent der Stimmen. Zudem würde nur jeder Zehnte SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner direkt zur Kanzlerin wählen.
Eckdaten:
Institut/Feldarbeit: market Marktforschungs-Ges.m.b.H. & Co.KG
Zielgruppe: Wahlberechtigte in Österreich
Befragungsmethode: Methodenmix telefonische und Online-Befragung
Stichprobengröße: n=954
Max. Schwankungsbreite n=954: +/- 3,2%
Deklarierte: n=757
Max. Schwankungsbreite n=757: +/- 3,6%
Untersuchungszeitraum 29. bis 31. Mai 2019
Wortlaut: „Angenommen, die nächste Nationalratswahl wäre bereits am kommenden Sonntag, welcher Partei würden Sie da Ihre Stimme geben?“ (Parteien mit Spitzenkandidaten rotierend vorgelesen)
Stichprobengrundlage: Öffentliches Telefonverzeichnis, Institutseigene Datenbanken, Befragten-Panel MindTake Research GmbH
Stichproben-Methode: vorgeschichtetes Randomverfahren
Gewichtungsverfahren: nach Geschlecht, Alter, Bildung, Bundesland und Recall NRW 2017, Geschlecht x Alter, Geschlecht X Bundesland (Quelle: Statistik Austria/BMI)
Quotenplan: nach Geschlecht, Alter, Bildung, Bezirk, Geschlecht x Alter x Bundesland, Bildung x Bundesland (Quelle: Statistik Austria)
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