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Rücktrittskultur?
Wann muss ein Politiker zurücktreten? Erst dann, wenn es nachweislich eine persönliche Verfehlung gibt oder doch schon, wenn das Fehlverhalten in den politischen Verantwortungsbereich fällt? Die Österreicher sind im Fall von Innenminister Nehammer nachsichtig. Er soll bleiben, aufklären und reformieren. Das ist nicht nur die Sichtweise der ÖVP-Wähler, auch Grün- und NEOS-Wähler können sich dieser Argumentation anschließen. Die FPÖ-Wähler sehen das gänzlich anders. Jede Wette, dass man bei einem Innenminister Kickl nicht so streng wäre. Aber der Standpunkt bestimmt die Perspektive.
Methode: Online-Befragung
Zielgruppe: Österreichische Bevölkerung ab 16 Jahren
Max. Schwankungsbreite der Ergebnisse: +/- 4,4%
Stichprobengröße: 503 Befragte
Feldarbeit: 09. bis 13. November 2020
59% gegen Abgang des Innenministers, 29% dafür.
Trotz des Behördenversagens vor dem Terroranschlag in Wien verfügt Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) über Rückhalt in der Bevölkerung. Laut einer vom Meinungsforschungsinstitut Unique research für die aktuelle Ausgabe des Nachrichtenmagazins „profil“ durchgeführten Umfrage sind 59% der Österreicher der Meinung, Nehammer sollte im Amt bleiben und die Aufklärung der Tat sowie die Reform der Sicherheitsbehörden betreiben. 15% geben an, Nehammer sei für das Versagen seiner Behörden zwar nicht persönlich verantwortlich, trage aber die politische Verantwortung und sollte daher zurücktreten. 14% sind für einen Rücktritt des Innenministers, da dieser für das Behördenversagen mitverantwortlich sei. 12% machten keine Angabe.
(n=503, Schwankungsbreite: +/- 4,4%)
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