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HEUTE-Umfrage: Verbot Schusswaffenkauf für Privatpersonen?


Unique research Umfrage HEUTE Frage der Woche: Einstellung zu einer FPÖ-ÖVP-Regierung
Umfrage HEUTE - Verbot Schusswaffenkauf für Privatpersonen?

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74 % für Waffenverbot für Private


Als Konsequenz aus dem Grazer Amoklauf will die Regierung das Waffengesetz verschärfen (o.). Damit stößt sie auf große Zustimmung, ergibt eine Unique-Research-Umfrage für "Heute" (500 Befragte, max. Schwankungsbreite + 4,4 %):


Gleich 74 % der Befragten wollen, dass Privatpersonen gar keine Waffen mehr kaufen dürfen. Nur 21 % sind anderer Meinung. Am größten ist die Zustimmung zu einem solchen Verbot bei Grün- und Neos-Wählern mit satten 94 %. Dahinter folgen ebenfalls mit großen Mehrheiten Anhänger von ÖVP und SPÖ. Selbst bei FPÖ-Fans, deren Partei sich gegen jegliche derartige Verbote ausspricht, sind 57 % dafür.

Mit 76 % befürworten Frauen ein Waffenverbot stärker als Männer (71 %). Auch auffallend: Junge und ältere Befragte sind deutlich ausgeprägter für ein Verbot als 30- bis 59-Jährige.

Online-Artikel Heute



Nach dem Grazer Amoklauf hat die Regierung strengere Waffenregelungen angekündigt. Am Mittwoch macht sie ernst. Die Bevölkerung ist sogar für Verbote.


Neun getötete Schüler, eine erschossene Lehrerin, zahlreiche Verletzte, der Täter selbst hingerichtet: Das ist die traurige Bilanz des bisher größten School Shootings in der Geschichte des Landes in Graz am 10. Juni.


Grazer Täter hatte beim Amoklauf zwei Waffen

Unter dem Eindruck dieser Horrortat hatte die schwarz-rot-pinke Koalition Nachschärfungen beim Waffenrecht versprochen. Immerhin hatte der Täter zwei - legal erworbene - Schusswaffen bei sich. Mittwochfrüh beschließt der Ministerrat die strengeren Regeln.


Die wichtigsten Punkte:

  • Erschwerter Zugang: Die Eignungsvoraussetzungen zum Waffenbesitz werden verschärft, bei bestimmten Personengruppen wird der Zugang eingeschränkt.

  • Höhere Alterslimits: Künftig soll es nicht mehr möglich sein, sich bereits mit 18 Jahren regulär Waffen zulegen zu können.

  • Längere "Abkühlphasen": Auch die Dauer der Abkühlphasen beim Ersterwerb einer Waffe wird angehoben.

  • Bessere Behördenkoordination: Der Grazer Amokläufer war bei der Stellung wegen psychischer Probleme durchgefallen. Das Heer durfte die Daten aber nicht weitergeben - Datenschutz! Das wird geändert.

  • Einschränkungen beim Besitz: Bei individueller Gefährdungslage wird es Waffenbesitzeinschränkungen geben.

  • Soforthilfe: Für Betroffene des Grazer Falles wird ein Entschädigungsfonds eingerichtet. Damit sollen etwa Begräbniskosten oder psychologische Betreuung finanziert werden.


"Heute"-Umfrage bringt eindeutiges Ergebnis

Aber was sagt eigentlich die Bevölkerung zu einer Verschärfung der bestehenden Gesetze? Für "Heute" fragte "Unique Research" 500 wahlberechtige Österreicher ab 16 Jahren, was sie von einem Verbot des Verkaufs von Schusswaffen an Privatpersonen halten. Die Ergebnisse sind eindeutig (maximale Schwankungsbreite + 4,4 Prozent).


Drei von vier Befragten für Waffenverbot für Private

Demnach wollen gleich 74 Prozent der Befragten, dass Privatpersonen gar keine Waffen mehr kaufen dürfen. 21 Prozent sind gegenteiliger Meinung. Nur sechs Prozent wollten keine Angabe machen.


Grün- und Neos-Wähler befürworten Verbot am stärksten

Am größten ist die Zustimmung zu einem solchen Verbot bei Grün- und Neos-Wählern mit jeweils satten 94 Prozent. Bei den Grünen ist kein einziger Befragter "sehr" gegen das Verbot. Dahinter folgen ebenfalls mit großen Mehrheiten von 85 beziehungsweise 84 Prozent Anhänger von ÖVP und SPÖ.


FPÖ-Wähler gegen Parteilinie

Selbst bei FPÖ-Fans, deren Partei sich eindeutig gegen jegliche derartige Verbote ausspricht, sind 57 Prozent der Befragten sehr wohl dafür. Allerdings ist die Skepsis mit immerhin 39 Prozent bei ihnen mit Abstand am deutlichsten ausgeprägt.


Frauen noch stärker für Verbot

Mit 76 Prozent befürworten weibliche Befragte ein Waffenverbot für Privatpersonen stärker als Männer (71 Prozent).


Ältere und Junge befürworten strenge Regeln besonders

Nach Altersgruppen betrachtet sind Befragte ab 60 Jahren mit 78 Prozent am stärksten für eine solche Regelung, gefolgt von Personen zwischen 16 und 29 Jahren. Sie wünschen sich zu 77 Prozent ein solches Verbot. Auch der Bildungsgrad macht einen Unterschied. Demnach begrüßen 81 Prozent der Befragten mit Matura ein Komplettverbot. Bei Personen ohne sind es "nur" 70 Prozent.


Experte: "Große Zustimmung zu Verbot nicht überraschend"

Und wie beurteilt Meinungsforscher Peter Hajek diese Ergebnisse? "Die große Zustimmung ist ob der aktuellen Situation, insbesondere der nicht funktionierenden psychologischen Kontrolle, nicht überraschend. Auch in der FPÖ Wählerschaft gibt es trotz Skepsis eine Mehrheit pro Verschärfung", sagt er im Gespräch mit "Heute".


Auftraggeber: Heute

Methode: Online-Befragung

Zielgruppe: Wahlberechtigte ÖsterreicherInnen

Stichprobengröße: 500 Befragte

Maximale Schwankungsbreite der Ergebnisse: +/- 4,4 %

Feldarbeit: 13. bis 17. Juni 2025

 
 
 

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