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Unsichere Zeiten
Die Situation war heikel nach dem Terroranschlag von Wien. Es stand die Überlegung im Raum, die Befragung abzubrechen. Die Rückmeldung aus dem Telefonstudio war aber beruhigend: Die Befragten waren keineswegs irritiert. Spuren hat der Anschlag aber möglicherweise hinterlassen. Die FPÖ ging nach dem Desaster bei der Wien-Wahl wieder um drei Prozentpunkte nach oben. Die Regierungskoalition hat nachgegeben und hält nun gemeinsam bei 50%, der niedrigste Wert seit August 2019 (48%).Pikant für die Grünen: Nachdem NEOS diese in Wien ausgebremst haben, liegen die Pinken nur mehr zwei Punkte hinter den Grünen.
ÖVP, SPÖ, Grüne verlieren in der Sonntagsfrage. FPÖ, NEOS legen zu. Die Mehrheit der Österreicher kann den Maßnahmen der Regierung im Kampf gegen das Coronavirus offenbar noch folgen. 55% bewerten die nächtlichen Ausgangsbeschränkungen als angemessen, 8% sogar für zu wenig strikt. Nur 33% bewerten sie als übertrieben. Das geht aus einer vom Meinungsforschungsinstitut Unique research für profil durchgeführten Umfrage hervor.
Der zweite Lockdown ist für insgesamt 42% ein Zeichen dafür, dass die Regierung die Kontrolle über die Pandemie verloren hat. Eine Mehrheit von 54% glaubt das eher oder überhaupt nicht. Dass die Situation jetzt kritischer sei als im März, meinen 51% der Befragten, 23% halten die Lage für ähnlich, 19% für weniger kritisch als im Frühling, 7% machten keine Angaben.
Abgefragt wurden auch die politischen Präferenzen. Bei der Sonntagsfrage verloren ÖVP, SPÖ und Grüne leicht, während FPÖ und NEOS etwas zulegten. Die ÖVP käme derzeit auf 38%, die SPÖ auf 21% und die Grünen auf 12%. Für die FPÖ votieren würden 16%, für die NEOS 10%.
In der Kanzlerfrage bleibt Sebastian Kurz unverändert bei 40%. Die Zweitplatzierte Pamela Rendi-Wagner kommt auf 12%. Methode: Telefonische und Online-Befragung Zielgruppe: Österr. Bevölkerung ab 16 Jahren Max. Schwankungsbreite der Ergebnisse: ±3,4 Prozentpunkte Sample: n = 804 Befragte Feldarbeit: 2. bis 6. November 2020
Disclaimer
Institut/Feldarbeit: Unique Research/Peter Hajek/Jaksch & Partner/MindTake Research GmbH
Zielgruppe: Wahlberechtigte in Österreich
Befragungsmethode: Methodenmix telefonische und Online-Befragung (Verhältnis 1:2)
Stichprobengröße: n=804
Max. Schwankungsbreite n=804: +/- 3,4%
Deklarierte: n=614
Max. Schwankungsbreite n=614: +/- 4,0%
Untersuchungszeitraum 2. bis 6. November 2020
Wortlaut: „Angenommen, am nächsten Sonntag wären Nationalratswahlen, welcher Partei würden Sie da Ihre Stimme geben?“ (Parteien mit Spitzenkandidaten rotierend vorgelesen)
Stichprobengrundlage: Öffentliches Telefonverzeichnis, Institutseigene Datenbanken, Panel MindTake Research GmbH
Stichproben-Methode: vorgeschichtetes Randomverfahren
Gewichtungsverfahren: nach Geschlecht, Alter, Bildung, Bundesland und Recall NRW 2019, Geschlecht x Alter, Geschlecht X Bundesland (Quelle: Statistik Austria/BMI)
Quotenplan: nach Geschlecht, Alter, Bildung, Bezirk, Geschlecht x Alter x Bundesland, Bildung x Bundesland (Quelle: Statistik Austria)
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