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Ein Gesicht vor Augen
44 Prozent der Österreicher können sich eine automatische Staatsbürgerschaft bei Geburt im Land vorstellen. Dieses "Ius soli" kennt man unter anderem aus Amerika. In Österreich käme es einer Revolution in Sachen Migration gleich. Auf den ersten Blick überrascht das Ergebnis also. Das Thema wurde jedoch in Verbindung mit der Abschiebung zweier sympathischer Mädchen diskutiert, für die sich eine Allianz aus Mitschülern bis hin zum Bundespräsidenten einsetzt. Hat das Asylthema ein Gesicht, insbesondere das eines Kindes, ist die Bevölkerung deutlich milder gestimmt, als wenn Asylsuchende als anonyme Masse wahrgenommen werden. Der gleiche Effekt war bei Arigona Zogaj zu beobachten.
Sollen in Zukunft alle hier geborenen Kinder automatisch die österreichische Staatsbürgerschaft bekommen, auch wenn die Eltern keine österreichischen Staatsbürger sind?
44% der Österreicher sprechen sich dafür aus, dass in Österreich geborene Kinder automatisch die österreichische Staatsbürgerschaft erhalten sollen, auch wenn die Eltern Ausländer sind. 16% der Befragten sind sehr, 28% eher dafür. Das geht aus einer vom Meinungsforschungsinstitut Unique research für profil durchgeführten Umfrage hervor. 45% sind gegen eine automatische Verleihung der Staatsbürgerschaft bei Geburt. 24% wollen das „auf keinen Fall“, 21% sind eher dagegen. Der Rest machte keine Angaben.
Methode: Online-Befragung
Zielgruppe: Österreichische Bevölkerung ab 16 Jahren
Max. Schwankungsbreite der Ergebnisse: +/- 4,4%
Stichprobengröße: 500 Befragte
Feldarbeit: 1. bis 4. Februar 2021