In Umfrage kommt Nehammer zu Kurz
Morgen wird Karl Nehammer offiziell VP-Chef. Seine Werte zum Start können nicht einmal ansatzweise mit jenen von Sebastian Kurz 2017 mithalten. Einer fehlt in Graz: Reinhold Mitterlehner.
Kanzler Nehammer war zuletzt eifriger bemüht, sich von Vorgänger Kurz abzugrenzen. Dessen Persönlichkeitswerte beim Amtsantritt hätte er mutmaßlich trotzdem gerne. Das lässt die aktuelle "Heute"-Umfrage
vermuten: Ehrgeiz: 62 % halten Nehammer für ehrgeizig, bei Kurz (s. u.) waren es 90 %. Interessant: "Heute" hatte im Dezember 2021 die Umfrage schon einmal durchgeführt. Damals sahen noch 70 % Nehammer als ehrgeizig an.
Durchsetzungsfähigkeit: Hier hat Nehammer eindeutig Auf holbedarf. Nicht einmal jede(r) zweite Befragte schreibt ihm diese Eigenschaft zu, im Dezember waren es noch 70 %. Grund laut Meinungsforscherin Alexandra Siegl: der wieder erstarkte Einf luss der Bundesländer und der nicht abgesprochene Köstinger-Rücktritt.
Kompetenz: 43 % bezeichnen den Kanzler als kompetent, hier kann er den Dezemberwert (48 %) fast halten. Aber: Kurz hielten 2017 sieben von zehn Österreichern für kompetent.
Sympathie: Immerhin ist Nehammer nun 42 % sympathisch, im Dezember waren es noch 39 %.
Attraktivität: Dass Nehammer immer mehr graue Haare hat, bekommt ihm: Als fesch beurteilen ihn um 5 % mehr als im Dezember. Allerdings lag auch hier Kurz vorn.
Unabhängig davon ist nun klar: Ex-VP-Chef Reinhold Mitterlehner scheut ein Aufeinandertreffen mit Kurz und bleibt dem Parteitag fern.
So kam es zum ÖVP-Kanzlerduell
Vor der Wahl von Sebastian Kurz fragte "Unique Research" im Mai 2017 für "Heute" fünf Eigenschaften des künftigen VP-Chefs ab. In dieser Woche stellte das Meinungsforschungsinstitut 800 Österreichern dieselben Fragen zu Nachfolger Karl Nehammer (max. Schwankungsbreite ±3,5 %). Das Ergebnis sehen sie rechts. Es spricht eine klare Sprache.
Am Samstag wird Karl Nehammer ÖVP-Chef. "Heute" fragte die Österreicher nach ihrer Meinung über ihn. Ergebnis: An Sebastian Kurz kommt er nicht heran.
Kanzler Karl Nehammerwar zuletzt eifrig darum bemüht, sich von Vorgänger Sebastian Kurz immer deutlicher abzugrenzen. Dessen Persönlichkeitswerte beim Amtsantritt 2017 hätte er wohl trotzdem gerne. Das lässt die aktuelle „Heute“-Umfrage von "Unique Research" vermuten:
Nur 62 % halten Nehammer für ehrgeizig. Im Dezember waren es noch 70 % – beides weit entfernt von den 90 % des Altkanzlers.
Nehammer nur für 46 % "durchsetzungsfähig"
Noch schlechter sieht es bei der „Durchsetzungsfähigkeit“ aus: Nicht einmal jeder zweite Befragte schreibt Nehammer diese Eigenschaft zu. Ein desaströser Wert für einen Kanzler. Der massive Rückgang gegenüber Dezember (70 %) ist laut Meinungsforscherin Alexandra Siegl auf den wieder erstarkten Einfluss der Bundesländer und den nicht abgesprochenen Köstinger-Rücktritt zurückzuführen.
Konstant weniger als die Hälfte der Befragten bezeichnen den Kanzler als kompetent. Über Kurz sagten das immerhin sieben von zehn Österreichern. 21 % halten Nehammer sogar für gar nicht (!) kompetent.
Bei den „soften“ Eigenschaften fällt der Vergleich etwas schmeichelhafter aus: Sympathisch finden den Kurz-Nachfolger immerhin 42 % (Dezember: 39 %). Der Wert von Kurz: 67 %.
Graue Haare kommen gut an
Dass die Troubles der vergangenen Wochen Nehammer immer mehr graue Haare beschert haben, nützt ihm offenbar mehr als es ihm schadet: Als fesch beurteilen ihn 37 %, immerhin 5 % mehr als im Dezember. An Kurz kommt er aber auch hier nicht heran: Dessen Äußeres hielten vor fünf Jahren 52 % für attraktiv.
Ergebnisse im Detail
Disclaimer:
Auftraggeber: HEUTE
Methode: Kombination telefonische und Online-Befragung
Zielgruppe: Österreichische Bevölkerung ab 16 Jahren
Stichprobengröße: 800 Befragte
Maximale Schwankungsbreite der Ergebnisse: +/- 3,5%
Feldarbeit: 9. bis 12. Mai 2022
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