Print Artikel Profil
Trügerische Ruhe bei den Wählern
Die Positionen sind je nach Impfstatus der Wählerschaft bezogen, nichts bewegt sich in der Sonntagsfrage. Die Frage ist nur, wie lange noch? Denn die bisherige Entwicklung der Infektionszahlen und die Prognosen deuten auf eine Zuspitzung der Situation in vier bis fünf Wochen hin. Dann wird die Regierung härtere Maßnahmen ergreifen müssen als bisher. Die Koalitionspartner haben es bis dato vermieden, unangenehme Botschaften zu verkünden. Die härteste Maßnahme ist die 3G-Regel mit PCR-Test, und die Maskendifferenz im Handel wird als Schildbürgerstreich empfunden. Es ist wie so oft im Leben: Dinge, die man aufschiebt, holen einen immer wieder ein.
In der Sonntagsfrage stagnieren alle Parteien; 60% befürworten strengere Regeln für Ungeimpfte.
Wenn der Bundeskanzler direkt gewählt werden könnte, würden sich aktuell nur 28% der Bevölkerung für Sebastian Kurz entscheiden. Das geht aus einer vom Meinungsforschungsinstitut Unique research für das aktuelle „profil“ durchgeführten Umfrage hervor. Demnach verliert Kurz in der Kanzlerfrage gegenüber August einen Prozentpunkt. Auch Pamela Rendi-Wagner und Werner Kogler verschlechtern sich in ihren Beliebtheitswerten und liegen bei 12% (-1) und 6% (-1). Einen leichten Zugewinn gibt es für Herbert Kickl mit 12% (+1), Beate Meinl-Reisinger bleibt bei 7%.
Unverändert zum Vormonat zeigen sich die Parteien bei der Sonntagsfrage: Die ÖVP steht bei 35%, gefolgt von SPÖ (21%), FPÖ (19%), den Grünen (12%) und den NEOS (11%).
Befragt nach den neuen Corona-Maßnahmen befürwortet eine Mehrheit von 60% strengere Regeln für ungeimpfte Personen.
Gleichzeitig ist eine Mehrheit von 53% dagegen, dass Ungeimpfte einen Teil ihrer Behandlungskosten übernehmen sollen, wenn sie wegen Corona im Spital landen. Zuspruch gibt es für Bundespräsident Alexander Van der Bellen: Eine Mehrheit von 52% will, dass er bei den Bundespräsidentenwahlen 2022 noch einmal antritt.
Disclaimer
Institut/Feldarbeit: Unique Research/Jaksch & Partner/Talk Online Panel GmbH
Zielgruppe: Wahlberechtigte in Österreich
Befragungsmethode: Methodenmix telefonische und Online-Befragung (Verhältnis 1:2)
Stichprobengröße: n=800
Max. Schwankungsbreite n=800: +/- 3,5%
Deklarierte: n=569
Max. Schwankungsbreite n=569: +/- 4,1%
Untersuchungszeitraum 13. Bis16. August 2021
Wortlaut: „Angenommen, am nächsten Sonntag wären Nationalratswahlen, welcher Partei würden Sie da Ihre Stimme geben?“ (Parteien mit Spitzenkandidaten rotierend vorgelesen)
Stichprobengrundlage: Öffentliches Telefonverzeichnis, Institutseigene Datenbanken, Panel MindTake Research GmbH
Stichproben-Methode: vorgeschichtetes Randomverfahren
Gewichtungsverfahren: nach Geschlecht, Alter, Bildung, Bundesland und Recall NRW 2019, Geschlecht x Alter, Geschlecht x Bundesland (Quelle: Statistik Austria/BMI)
Quotenplan: nach Geschlecht, Alter, Bildung, Bezirk, Geschlecht x Alter x Bundesland, Bildung x Bundesland (Quelle: Statistik Austria)
Comentários