Turbulenzen
Die SPÖ hat bewegte Wochen hinter sich und der Ausblick ist alles andere als strahlender Sonnenschein. Das merkt man auch in der aktuellen profil-Erhebung. Die zwei Punkte Verlust zur letzten Befragungswelle sollte man nicht überbewerten. Jedoch zeigt die Kanzlerfrage, dass man außer Tritt geraten ist. Rendi-Wagner hat schwächere Werte als Christian Kern, was nicht verwundert, da die Wähler von ihr noch kein klares Bild haben. Nun heißt es, die neue Frontfrau mit klaren Themen zu präsentieren. Man muss hinaus zu den Menschen oder zumindest in die Medien. Denn da ist noch gewaltig Luft nach oben.
Umfrage: Kurz hält in der Kanzlerfrage alle auf Abstand
Sonntagsfrage: ÖVP und FPÖ stabil, SPÖ nur mehr knapp auf dem zweiten Platz.
Wie profil in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, hält ÖVP-Chef Sebastian Kurz bei der Kanzlerfrage die Konkurrenz auf Abstand. 33% der Befragten würden ihn in einer Direktwahl zum Kanzler wählen; das sind zwar zwei Prozentpunkte weniger als noch im September, der Vorsprung ist allerdings immer noch solide. Die neue SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner erreicht in der fiktiven Kanzlerfrage 15%; ihr Vorgänger Christian Kern war im September noch auf 21% gekommen. Laut der vom Meinungsforschungsinstitut Unique research für profil durchgeführten Umfrage liegt FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache weiter auf dem dritten Platz; er hält – wie bereits im Monat zuvor – bei 12%.
In der Sonntagsfrage liegt die ÖVP mit 34% deutlich an erster Stelle. Damit blieb die ÖVP auf dem Niveau des Vormonats. Die SPÖ hingegen sackt um zwei Prozentpunkte auf 26% ab. Die FPÖ konnte mit 25% den Wert vom September halten und liegt damit sehr knapp hinter der SPÖ auf Platz drei. Die Grünen kommen auf 5% (September: 4%), die NEOS auf 7% (wie auch im September), die Liste Pilz dümpelt bei 2% (September 1%).
FRUST BEI SPÖ-WÄHLERN GROSS
Bei der Frage, ob sich ein Jahr nach der Nationalratswahl das Land zum Besseren oder zum Schlechteren verändert habe, gehen die Meinungen in der Bevölkerung auseinander: 28% äußern sich positiv, 34% konstatieren Verschlechterungen, 30% stellen keine Veränderungen fest. Der Rest (9%) hat dazu keine Meinung. Beträchtliche Unterschiede zeigen sich je nach politischer Ausrichtung: Wähler der Regierungsparteien finden mehrheitlich, das Land stehe heute besser da als vor einem Jahr (ÖVP-Wähler: 60%, FPÖ-Wähler: 58%). Bei den SPÖ-Wählern hingegen ist der Frust groß: 67% von ihnen stellen Verschlechterungen fest.
Die Arbeit von FPÖ-Innenminister Herbert Kickl kommt in der Bevölkerung nicht gut an. Nur 12% der Befragten attestieren ihm, sehr gut zu arbeiten, 30% positionieren ihn unter den Ministerin im Mittelfeld, 36% hingegen meinen, Kickl leiste „sehr schlechte Arbeit und sollte zurücktreten“. Auch ÖVP-Wähler sind nur zu 17% von Kickl überzeugt, 46% halten ihn für mittelmäßig, immerhin 20% für rücktrittsreif. Die größte Fangemeinde hat Kickl naturgemäß unter den FPÖ-Wählern: 35% von ihnen sind vom Innenminister restlos überzeugt, ebenso viele sehen ihn im Mittelfeld, immerhin 10% finden, er mache seine Arbeit sehr schlecht und sollte zurücktreten. Die größten Kritiker sammeln sich im SPÖ-Lager: Hier meinen 61%, Kickl solle gehen, 25% finden ihn mittelmäßig, nur 2% finden, er fülle sein Amt sehr gut aus.
Methode: Telefonische & Online-Befragung
Zielgruppe: Österr. Bevölkerung ab 16 Jahren
Max. Schwankungsbreite der Ergebnisse: ± 3,5 Prozentpunkte
Stichprobengröße: n = 800 Befragte (300 telefonisch, 500 online)
Feldarbeit: 8. bis 12. Oktober 2018
DISCLAIMER:
Institut: Unique Research GmbH
Feldarbeit: Jaksch & Partner/meinungsraum Zielgruppe: Österreichische Bevölkerung ab 16 Jahren
Befragungsmethode: Methodenmix telefonische und Online-Befragung
Stichprobengröße: n=800 (300 telefonische, 500 Online-Interviews)
Max. Schwankungsbreite n=800: +/- 3,5%
Deklarierte: n=570
Max. Schwankungsbreite n=570: +/- 4,1%
Untersuchungszeitraum: 08. bis 12. Oktober 2018
Wortlaut: „Angenommen, am nächsten Sonntag wären Nationalratswahlen, welcher Partei würden Sie da Ihre Stimme geben?“ (Parteien mit Spitzenkandidaten rotierend vorgelesen)
Stichprobengrundlage: Öffentliches Telefonverzeichnis, Institutseigene Datenbanken, Befragten-Panel meinungsraum Stichproben-Methode: vorgeschichtetes Randomverfahren Gewichtungsverfahren: nach Geschlecht, Alter, Bildung, Bundesland und Recall NRW 2017, Geschlecht x Alter, Geschlecht X Bundesland (Quelle: Statistik Austria/BMI) Quotenplan: nach Geschlecht, Alter, Bildung, Bezirk, Geschlecht x Alter x Bundesland, Bildung x Bundesland (Quelle: Statistik Austria)
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