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Laptop und Lederhose
Die neue türkis-grüne Regierung wird als europäisches Experiment mit Vorbildwirkung charakterisiert. So neu ist die politische Ausrichtung von ÖVP und Grünen gar nicht. 1998 hat der deutsche Bundespräsident Roman Herzog Bayern als ein Land zwischen Tradition und Moderne -"Hier sind Lederhose und Laptop eine Symbiose eingegangen" - beschrieben. Das sollten sich Kurz und Kogler zunutze machen, dann wird es für die Opposition sehr schwer. Die ÖVP kann frei nach der alten CSU-Doktrin so weit nach rechts rücken, dass dort nicht mehr die FPÖ, sondern nur mehr die Wand ist. Die Grünen können sich neben dem Klimaschutz sozialer Fragen annehmen, dann wird es für die Pensionistenpartei SPÖ eng. Die NEOS haben es da eine Spur leichter. Sie können das zarte Pflänzchen Liberalismus hegen und pflegen.
Steuerliche Entlastung das wichtigste politische Anliegen, dahinter folgt der Klimaschutz.
Die Grünen (17%) überholen nach der Regierungsbildung erstmals die SPÖ (16%) und landen erstmals auf Platz zwei. Dies zeigt eine vom Meinungsforschungsinstitut Unique research für profil durchgeführte Umfrage.
In der Sonntagsfrage liegt die ÖVP mit 38% weiterhin deutlich voran, die FPÖ steht bei 16%, gleichauf mit der SPÖ. Bei der fiktiven Kanzler-Direktwahl kommt Sebastian Kurz auf 39%, weit abgeschlagen folgt Norbert Hofer mit 12% auf Platz zwei. SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner muss sich erstmals mit dem vierten Platz im Kanzler-Ranking bescheiden.
Wer hat sich beim Regierungsprogramm durchgesetzt? Immerhin 43% der Befragten meinen, dass sich die Wahlversprechen der Grünen im Koalitionspapier wiederfinden, in der Grün-Wählerschaft sind es sogar drei von vier Befragten (77%). Ein völlig anderes Bild zeigt sich bei FPÖ-Wählerinnen und Wählern; hier erkennen nur 15% eine grüne Handschrift.
Bei der Frage, ob ÖVP und Grüne fünf Jahre gemeinsam regieren werden, gehen die Meinungen auseinander: Etwa die Hälfte zeigt sich skeptisch (Wahrscheinlichkeit unter 50%), die andere äußert sich zuversichtlich.
„Steuerliche Entlastung” halten für Österreicherinnen und Österreicher für das vordringliche politische Anliegen (36%), der Klima- und Umweltschutz rangiert mit 28% dahinter, eine restriktive Migrationspolitik ist nur 16% am wichtigsten, Transparenz und Kontrolle 9%. Wenig überraschend variieren die Antworten je nach Parteipräferenz stark: Während für 45% der ÖVP-Anhänger die steuerliche Entlastung an erster Stelle kommt, ist es im Grünen-Lager für 69% der Klimaschutz.
Methode: Telefonische und Online-Befragung
Zielgruppe: Österr. Bevölkerung ab 16 Jahren
Max. Schwankungsbreite der Ergebnisse: ±3,4 Prozentpunkte
Sample: 806 Befragte
Feldarbeit: 6. bis 10. Dez. 2020
Disclaimer
Institut/Feldarbeit: Unique Research/Peter Hajek/Jaksch & Partner/MindTake Research GmbH
Zielgruppe: Wahlberechtigte in Österreich
Befragungsmethode: Methodenmix telefonische und Online-Befragung (Verhältnis 1:2)
Stichprobengröße: n=806
Max. Schwankungsbreite n=806: +/- 3,4%
Deklarierte: n=697
Max. Schwankungsbreite n=697: +/- 3,7%
Untersuchungszeitraum 6. bis 10. Jänner 2020
Wortlaut: „Angenommen, am nächsten Sonntag wären Nationalratswahlen, welcher Partei würden Sie da Ihre Stimme geben?“ (Parteien mit Spitzenkandidaten rotierend vorgelesen)
Stichprobengrundlage: Öffentliches Telefonverzeichnis, Institutseigene Datenbanken, Panel MindTake Research GmbH
Stichproben-Methode: vorgeschichtetes Randomverfahren
Gewichtungsverfahren: nach Geschlecht, Alter, Bildung, Bundesland und Recall NRW 2019, Geschlecht x Alter, Geschlecht X Bundesland (Quelle: Statistik Austria/BMI)
Quotenplan: nach Geschlecht, Alter, Bildung, Bezirk, Geschlecht x Alter x Bundesland, Bildung x Bundesland (Quelle: Statistik Austria)
Erwähnungen in Print Medien
Die Presse
Oberösterreichisches Volksblatt
Erwähnungen in Online Medien
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