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Ruhe vor roter Entscheidung
Die politische Lage ist seit Dezember des Vorjahres unverändert. Die FPÖ ist deutlich in Front, wenngleich nicht so stark wie im März, was aber mit der ruhigen Osterzeit zusammenhängen kann. ÖVP und SPÖ kämpfen um Platz zwei. Die Kanzlerfrage ist ebenso stabil, wobei Rendi-Wagner mittlerweile deutlich hinter Nehammer und Kickl liegt. Man hat das Gefühl, die Wähler warten auf die Klärung der SPÖ-Spitzenkandidatenfrage. Andreas Babler kann wie erwartet links der Mitte punkten, dort werden aber Wahlen nicht gewonnen. Sollte die SPÖ glauben, mit dem Schreckgespenst FPÖ in die nächste Wahl ziehen zu können, sollte sie sich nicht täuschen. Für die Hälfte der wahlberechtigten Bevölkerung ist eine FPÖ-Regierungsbeteiligung grundsätzlich vertretbar-unter anderem auch für ein Drittel der aktuellen SPÖ-Wählerschaft.
Rest auf 100 %: k. A., Methode: Kombination telefonische und Online-Befragung Zielgruppe: Österr. Bevölkerung ab 16 Jahren, Max. Schwankungsbreite der Ergebnisse: ± 3,5 Prozentpunkte, Sample: n=800 Befragte, Feldarbeit: 11. bis 13. April 2023
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Der rote Führungsstreit schwächt die SPÖ. Eine relative Mehrheit der Befragten hält Hans Peter Doskozil für den besten SPÖ-Chef, unter roten Wählern ist allerdings Pamela Rendi-Wagner am beliebtesten.
15.04.23
In der profil-Monatsumfrage macht sich der anhaltende SPÖ-Führungsstreit bemerkbar. Die FPÖ liegt mit 28 Prozent weiter auf Platz eins, verliert allerdings im Vergleich zum Vormonat drei Prozentpunkte. Die ÖVP kann zulegen und steht nun bei 25 Prozent (puls drei). Die SPÖ rutscht auf 23 Prozent ab, ein Minus von zwei Prozentpunkten. Die Grünen und die Neos können jeweils einen Prozentpunkt zulegen und halten bei elf bzw. zehn Prozent.
In der fiktiven Kanzlerfrage gewinnt ÖVP-Amtsinhaber Karl Nehammer an Zustimmung und liegt nun bei 20 Prozent (plus eins) – dicht gefolgt von FPÖ-Obmann Herbert Kickl, der bei 18 Prozent (minus eins) liegt. SPÖ-Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner verliert im Vergleich zum Vormonat drei Prozentpunkte und liegt nun bei zwölf Prozent. Grünen-Chef Werner Kogler würden sieben Prozent (plus zwei) zum Kanzler wählen, Neos-Vorsitzende Beate Meinl-Reisinger sechs (plus eins).
29 Prozent für Doskozil als SPÖ-Chef
Die Umfrage, die vom Meinungsforschungsinstitut Unique Research für profil durchgeführt wurde, hat auch die Chancen der drei Kandidaten für den SPÖ-Vorsitz erhoben. Auf die Frage, welcher Kandidat für die SPÖ-Führung am ehesten als ansprechend empfunden wird, antworteten 29 Prozent der 800 Befragten mit Hans Peter Doskozil, 20 Prozent votierten für Pamela Rendi-Wagner und 15 Prozent für Andreas Babler. Unter den SPÖ-Wählern sieht die Präferenz anders aus: 49 Prozent von ihnen halten der amtierenden Parteichefin die Treue, für Doskozil können sich 20 Prozent begeistern, für Babler 18 Prozent.
FPÖ-Regierungsbeteiligung umstritten
Gespalten ist die österreichische Bevölkerung zu einer Regierungsbeteiligung der FPÖ: 49 Prozent halten es „grundsätzlich für in Ordnung“, wenn die Freiheitlichen der nächsten Bundesregierung angehören. 42 Prozent sind allerdings strikt dagegen. Selbst unter den ÖVP-Wähler halten 44 Prozent nichts von einem blauen Comeback auf der Regierungsbank.
Österreicher gegen Aufrüstung
Das Bundesheer hat trotz Ukraine-Krieg weiter einen schweren Stand: Eine klare Mehrheit von 57 Prozent ist gegen eine Aufrüstung der Kampfflugzeugflotte. Nur 32 Prozent sind dafür.
(n=800, Schwankungsbreite: +/- 3,5 %, Methode: Kombination aus Telefon- und Online-Befragung)
Erwähnungen in weiteren Medien
Online
Kurier
Disclaimer:
Institut/Feldarbeit: Unique Research/Jaksch & Partner/Talk Online Panel GmbH
Zielgruppe: Österreichische Bevölkerung ab 16 Jahren
Befragungsmethode: Methodenmix telefonische und Online-Befragung
Stichprobengröße: n=800
Max. Schwankungsbreite n=800: +/- 3,5 %
Deklarierte: n=595
Max. Schwankungsbreite n=595: +/- 4,0 %
Untersuchungszeitraum 11. bis 13. April 2023
Wortlaut: „Angenommen, am nächsten Sonntag wären Nationalratswahlen, welcher Partei würden Sie da Ihre Stimme geben?“ (Parteien mit Spitzenkandidaten rotierend vorgelesen)
Stichprobengrundlage: Öffentliches Telefonverzeichnis, institutseigene Datenbanken, Panel Talk Online Panel GmbH
Stichproben-Methode: vorgeschichtetes Randomverfahren
Gewichtungsverfahren: nach Geschlecht, Alter, Bildung, Bundesland und Recall NRW 2019, Geschlecht x Alter, Geschlecht x Bundesland (Quelle: Statistik Austria/BMI)
Quotenplan: nach Geschlecht, Alter, Bildung, Bezirk, Geschlecht x Alter x Bundesland, Bildung x Bundesland (Quelle: Statistik Austria)
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