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Misstrauen in Medien
Man kann die Schadenfreude in den Parteizentralen direkt spüren: Denn die "Vierte Gewalt im Staat" bekommt kaum ein besseres Zeugnis ausgestellt als die schon traditionell unter schlechtem Image leidenden Politiker. Die Mehrheit der Bevölkerung hält den scharfen Begriff "Lügenpresse" für die österreichischen Medien für berechtigt. Kleiner Trost für Journalisten: Menschen mit höherer Bildung ticken anders. Wenig verwunderlich: Die Wähler zur strammen Rechten sind nahezu geschlossen auf Trump-Kurs, während Rote und Grüne den Medien stark vertrauen.
28% der Befragten geben an, der Ausdruck sei „eher“ schon berechtigt, für 17% trifft der umstrittene Begriff „absolut“ zu.
Eine Mehrheit der Bevölkerung hält den Begriff „Lügenpresse“ für österreichische Medien „im Großen und Ganzen“ für berechtigt. Das geht aus einer vom Meinungsforschungsinstitut Unique research für die aktuelle profil-Ausgabe durchgeführten Umfrage hervor. 28% der Befragten geben an, der Ausdruck sei „eher“ schon berechtigt, für 17% trifft der umstrittene Begriff „absolut“ zu. 32% der Umfrageteilnehmer sehen die Bezeichnung „Lügenpresse“ hingegen „eher nicht“ zutreffend. Für 6% der Befragten trifft der Begriff überhaupt nicht zu, weitere 6% kennen den Ausdruck nicht. Unterschiede machen sich bei den jeweiligen Bildungsniveaus der Befragten bemerkbar: Während Personen ohne Matura zu 49% die Bezeichnung „Lügenpresse“ für österreichische Medien für berechtigt halten, ist dies nur bei 34% der Personen mit Matura der Fall.
Methode: Online-Befragung
Zielgruppe: österr. Bevölkerung ab 16 Jahren
Max. Schwankungsbreite der Ergebnisse: ±4,4 Prozentpunkte
Sample: 501 Befragte
Feldarbeit: 7. August bis 10. September 2020
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