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Integration wirkt
Nun tritt jener Fall ein, den Rechtspopulisten immer befürchteten: Es gibt die Beispiele funktionierender Integration, denen eine Mehrheit der Wähler durchaus positiv gegenübersteht. Diese Situation kann zu einer Belastungsprobe für die Bundesregierung werden. Denn Kanzler Kurz wird seinen Kurs beibehalten, um die ehemaligen blauen Wähler bei der Stange zu halten. Ein Drahtseilakt, die ÖVP-Wähler sind gespalten. Sozialminister Anschober, der sich dafür starkgemacht hat, dass Asylwerber ihre Lehre beenden dürfen, wird ebenfalls seine Linie nicht verändern. Die Grünen werden sich aber beugen müssen, wie so oft mit der koalitionären Erklärung: Ober sticht Unter.
37 Prozent für Abschiebung nach abgeschlossener Ausbildung.
Derzeit beenden rund 900 Asylwerber ihre Lehre. 53% der Österreicherinnen und Österreicher sprechen sich dafür aus, dass sie auch im Fall eines negativen Asylbescheids im Land bleiben dürfen, denn sie hätten mit ihrer Ausbildung bewiesen, dass sie „leistungsbereit und integrationswillig“ seien.
Das ergab eine vom Meinungsforschungsinstitut Unique research für die aktuelle Ausgabe des Nachrichtenmagazins profil durchgeführte Umfrage. 37% der Befragten hingegen sind dafür, dass die jungen Menschen nach der Lehrabschlussprüfung Österreich verlassen; Recht müsse Recht bleiben, „auch wenn das manchmal unangenehm ist“. 10% machten keine Angaben.
n=500 / Schwankungsbreite: +/- 4,4 Prozentpunkte
Disclaimer:
Auftraggeber: profil
Methodenmix: Online-Befragung
Zielgruppe: Österreichische Bevölkerung ab 16 Jahren
Stichprobengröße: 500 Befragte
Maximale Schwankungsbreite der Ergebnisse: +/- 4,4%
Feldarbeit: 27. Juli bis 30. Juli 2020
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