Die Regierung hebt ab
Die Corona-Krise katapultiert die Regierung in ein enormes Popularitätshoch. Fast alle Minister sind den Österreichern in den vergangenen 14 Tagen öfter positiv als negativ aufgefallen -mit zwei großen Siegern. Die Details: Kurz bricht alle Rekorde 77% der Österreicher bewerten die Performance des Kanzlers positiv, nur 10% negativ. "Einen Saldo von plus 67% hatte noch kein Kanzler, seit wir das Barometer durchführen", sagt Meinungsforscher Peter Hajek.
Anschober grüne Nummer eins Der ruhige Gesundheitsminister fiel 59% positiv auf. Zum Vergleich: Anfang März betrug dieser Wert "nur" 35%. Die Negativnennungen blieben mit 7% bzw. 9% beinahe unverändert. Nummer zwei der grünen Regierungsriege: Vizekanzler Kogler.
Nehammer als Krisengewinner Sein harter Kurs in der Krise schadet dem Innenminister nicht: 39% Positiv-zu 10% Negativ-Nennungen ergibt Platz vier (Anfang März: Platz sieben).
Rendi-Wagner erholt Corona nutzt auch der SP-Chefin und Ärztin: Sie ist 26% positiv, 27% negativ aufgefallen. Vor drei Wochen waren es 18 und 45 (!)%.
Meinl-Reisinger positiv, Hofer negativ Die Neos-Chefin nahmen 6% mehr Befragte positiv als negativ wahr, den FP-Obmann dagegen 18% mehr negativ.
Das große "Heute"-Politikerranking zeigt, dass die Krisensituation der Regierungsmannschaft zu höherem Ansehen in der Bevölkerung verhilft. Vor allem der Kanzler enteilt in lichte Höhen.
Seit einigen Wochen hält die Corona-Krise das Land in Atem. "Heute" hat das erste Zeugnis für das Management der Regierung. "Das sind die größten Verschiebungen im 'Heute'-Politikerranking seit ever", kommentiert Meinungsforscher Peter Hajek. "Wir haben einen Vergleich der Saldi von Februar und März vorgenommen (Saldo = Positiv – negativ). Etwa Kanzler Kurz hatte im Februar 44 Prozent Zustimmung, aber auch 26 Prozent Ablehnung. Nun geht er durch die Decke, er hat ein Saldoplus von unglaublichen 49 Prozentpunkten!" Rendi-Wagner steigt auf, Hofer hängt fest
Und weiter: "Hinter Kurz können sich seine Regierungsmitglieder Anschober (+26), Nehammer und Faßmann (jeweils +24) etablieren. Grundsätzlich legen in der derzeitigen Situation aber alle Entscheidungsträger zu." Dazu zählt auch eine, die derzeit gar nicht in der Regierung ist, SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner (+26), die aber von einem hohen Minussaldo quasi auf Null fällt. In dieser Lage kommt der Medizinerin das Fachwissen zugute.
Zur Umfrage Auftraggeber: "Heute" Methode: Telefonische und Online-Befragung Zielgruppe: Österreichische Bevölkerung ab 16 Jahren Stichprobengröße: 500 Befragte Maximale Schwankungsbreite der Ergebnisse: +/- 4,4% Feldarbeit: 23. bis 27. März 2020
Am schlechtesten steht derzeit indes FPÖ-Chef Norbert Hofer mit einem Saldo von -18 Punkten da. Während sich viele Österreicher über den ORF über die Krisensituation informierten, fuhr er noch seine Anti-GIS-Kampagne und musste sogar von blauen Fans Kritik einstecken. Mittlerweile hat die FPÖ die Kampagne auf Eis gelegt.
Eine Konstante ist wie immer Bundespräsident Alexander Van der Bellen. Er stockte sein Saldo von 34 Punkten im März noch einmal auf 38 auf.
Disclaimer
Auftraggeber: HEUTE
Methode: Telefonische und Online-Befragung
Zielgruppe: Österreichische Bevölkerung ab 16 Jahren
Stichprobengröße: 500 Befragten
Maximale Schwankungsbreite der Ergebnisse: +/- 4,4%
Feldarbeit: 23. bis 27. März 2020
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