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Inflation: 66 % fühlen sich von Regierung nicht entlastet
Die Regierung wird nicht müde, ihre Entlastungsmaßnahmen gegen die Teuerung zu lobpreisen. Eine aktuelle "Heute"-Umfrage zeigt jetzt aber: Die Bevölkerung fühlt sich tatsächlich kaum entlastet.
Den Menschen in Österreich gehe es nach Luxemburg am zweitbesten in Europa. Und jede Familie könne sich trotz Teuerung ein warmes Mittagessen für ihre Kinder leisten - auch wenn es der 1,40-Euro-Hamburger vom Mäci sei. Mit diesen Aussagen hatte Kanzler Nehammer für Empörung gesorgt. Aber fühlt sich die Bevölkerung von der Regierung wirklich finanziell entlastet? Das fragte "Unique Research" für "Heute" 500 Österreicher (max. Schwankungsbreite + 4,4 %):
Klare Mehrheit unzufrieden 38 % gaben an, dass sie "eher nicht" entlastet würden, 28 % sogar "überhaupt nicht" - gesamt 66 %. Nur 31 % antworteten gegenteilig. Die Werte sind damit zu Februar ("Unique Research" für "profil") nahezu unverändert.
ÖVP-Wähler anders Mit 70 % werden die Maßnahmen nur von Türkisen mehrheitlich positiv gesehen. Selbst bei Grün-Fans überwiegen die Nicht-Entlasteten.
FPÖ-Fans sauer Unter ihnen fühlen sich gar nur 15 % entlastet, 84 % nicht.
Mittlere Altersgruppen betroffen Während sich Junge immerhin zu 36 % und Ältere zu 34 % entlastet fühlen, spüren 30- bis 59-Jährige eine solche Entlastung nur zu 25 %.
Online-Artikel Heute
Die Regierung lobpreist ihre Entlastungsmaßnahmen gegen die Teuerung. Dabei fühlen sich zwei Drittel laut aktueller "Heute"-Umfrage nicht entlastet.
Den Menschen in Österreich gehe es nach Luxemburg am zweitbesten in Europa. Und jede Familie könne sich trotz Teuerung ein warmes Mittagessen für ihre Kinder leisten - auch wenn es nur der Hamburger um 1,40 Euro von McDonald's sei. Mit diesen Aussagen in einem mittlerweile berüchtigten Wut-Video hatte Bundeskanzler Karl Nehammer für Empörung gesorgt.
Aber fühlt sich die Bevölkerung von der Regierung wirklich finanziell entlastet? Das fragte "Unique Research" für "Heute" 500 Österreicher (max. Schwankungsbreite + 4,4 %) Das Ergebnis:
Klare Mehrheit unzufrieden
66 Prozent der Befragten gaben an, dass sie von den Maßnahmen der Regierung nicht entlastet würden. 28 Prozent davon fühlen sich sogar "überhaupt nicht" entlastet. Nur 31 Prozent antworteten mit der gegenteiligen Aussage. Damit sind die Werte gegenüber Februar und März 2023 (jeweils "Unique Research"-Umfragen für "profil") nahezu unverändert.
ÖVP-Wähler scheren aus
Mit 70 Prozent werden die Maßnahmen lediglich von ÖVP-Anhängern mehrheitlich positiv bewertet. Selbst bei Anhängern der Grünen überwiegt die Zahl jener, die sich als nicht entlastet bezeichnen.
Neos- und SPÖ-Anhänger kritisch
Bei Wählern der Neos haben die Maßnahmen bei 34 Prozent für Entlastungen gesorgt (66 Prozent: keine Entlastung). Bei SPÖ-Sympathisanten beträgt dieser Wert nur 27 Prozent, bei 69 Prozent Unzufriedenen.
FPÖ-Fans sauer
Unter den Anhängern der Blauen fühlen sich 15 Prozent tatsächlich entlastet, 4 Prozent davon sogar sehr. Keine Entlastung sehen dagegen gleich satte 84 Prozent.
Geschlechterunterschied
Frauen gehen mit den Entlastungsmaßnahmen härter ins Gericht. Unter ihnen sehen sich 27 Prozent als entlastet, bei Männern sind es 34 Prozent. Die Unzufriedenheitswerte liegen bei 68 bzw. 64 Prozent (Rest: weiß nicht, keine Angabe).
Mittlere Altersschichten besonders betroffen
Während sich Junge immerhin zu 36 Prozent und Ältere zu 34 Prozent entlastet fühlen, spüren die 30- bis 59-jährigen Befragten nur zu 25 Prozent eine solche Entlastung.
Bildungs-Schere
Befragte mit Matura sind gnädiger mit den Maßnahmen der Regierung als jene ohne. Als entlastet bezeichnen sich 37 bzw. 27 Prozent. Mit "nicht entlastet" antworteten 58 bzw. 70 Prozent.
Expertin: "Tropfen auf den heißen Stein"
"Eine Mehrheit der Österreicherinnen und Österreicher fühlt sich von den Anti-Teuerungsmaßnahmen der Bundesregierung nur wenig entlastet", analysiert Alexandra Siegl von "Unique Research" im "Heute"-Gespräch. Vor allem Wähler von FPÖ und SPÖ, mittlere Altersgruppen, Frauen und Menschen mit geringeren Bildungsabschlüssen seien durch die Inflation vielfach stark unter Druck. "Sie empfinden die Unterstützungsleistungen eher als sprichwörtlichen Tropfen auf den heißen Stein."
Erwähnungen in weiteren Medien
Online
Auftraggeber: HEUTE
Methode: Online-Befragung
Zielgruppe: Wahlberechtigte ÖsterreicherInnen
Stichprobengröße: 500 Befragte
Maximale Schwankungsbreite der Ergebnisse: +/- 4,4 %
Feldarbeit: 2. bis 5. Oktober 2023
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